Ohara School of Ikebana Switzerland Chapter

Eindrücke der Ikebana-Vorführung der Ohara-Schule

Am 8. Juli 2012 wurde im Rahmen der Japan-Tage im Rietberg-Museum von verschiedenen Ikebana-Schulen die Kunst des Blumensteckens den Gästen näher gebracht. Den Beginn machte die Ohara-Schule. Diese Schule wurde vom Präsidenten des Ohara Chapters Switzerland, dem Sub-Grand Master Herr René Mutti vertreten. Herr Mutti kreierte in einer Stunde sechs unterschiedliche Ikebana-Gestecke.

Nach der herzlichen Begrüssung hat uns Herr Mutti mit einem Hana-isho für Anfänger in einer flachen Schale in die Ikebana-Kunst eingeführt. Anschaulich und verständlich erklärte uns Herr Mutti die Grundsätze eines Ikebana. Es soll asymmetrisch, dreidimensional sein, ein Dreieck mit ungleichen Seiten bilden und harmonisch wirken. Auf die Länge, den Neigungsgrad und die Anzahl der Materialien muss geachtet werden. Die Blumen können den Elementen Himmel/Zukunft, Mensch/Gegenwart und Erde/Vergangenheit zugeordnet werden. Die offene Blüte symbolisiert die Vergangenheit, die halb offene die Gegenwart und die Knospe die Zukunft

Dann entstand eine typische Landschaft der Ohara Schule mit „Kanonenputzer“ und anderen Pflanzen am Ufer des Wassers. Dieses Moribana gesteckt in einer runden Glasschale - vermittelte an einem heissen Julitag die ersehnte Abkühlung. Nur noch das Frosch Gequake - und die Illusion wird zur Realität!

Ein ganz interessantes Ikebana war das klassiche Sanshu-ike mit Chrysanthemen in 3 verschiedenen Farben. Dieser Version wird „in Reihen“ nebeneinander gesteckt. Natürlich auch für diese Ikebana-Art gelten spezielle Regeln.

Das Heika – eine elegante Komposition in einer hohen eher schmalen Vase. Wunderschön, luftig und romantisch! Die Befestigung der Blumen in der Vase erfordert viel Übung und auch ein hohes Wissen an Technik.

In einer chinesischen ochsenblutfarbigen grossen Vase hat Herr Mutti ein Bunjin gezaubert. Das Pflanzenmaterial wird gemäss Bildern der chinesischen Malerei ausgewählt. Bunjin betont den symbolischen Verwendungszweck von Pflanzen und ist stark von der Literatur geprägt. Sofort war ich in meinen Gedanken wieder in der Verbotenen Stadt in Peking und schlenderte durch die Gassen einer völlig erhaltenen Stadt der Tang Dynastie in Lijiang…

Im Rimpa-Arrangement wird der Ausdruck der Originalwerke der Rimpa-Künstler wie „Ogata Korin“ und „Tawaraya Sotatsu“ eingefangen. Bunt wie der Kimono einer Hofdame in der Edo-Zeit! Eine Vielzahl von verschiedenen Blumen wurde verwendet: Hortensien, Chrysanthemen und, und, und! Ein krönender Abschluss der Ikebana-Demonstration der Ohara-Schule!

Zu den Bildern