Ohara School of Ikebana Switzerland Chapter

Ikebana in der Villa Berberich

Bereits zum sechsten Mal hat Frau Margot Kawinski in der Villa Berberich in Bad Säckingen Ikebana Arbeiten zu japanischen Kulturthemen ausgestellt und vorgeführt. Ihre schönen Arrangements ergänzen die eindrücklichen Photos „Die Gärten Kyotos im Wandel der Jahreszeiten“ von Mizuno Katsuhiko. Im Rahmen „ 150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan“ hat die Deutsch-Japanische Gesellschaft - Freundeskreis Nagai - Bad Säckingen diese Ausstellung ermöglicht. Sie steht als Pre-Event unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Christian Wulff.
Bekannte Gesichter und Ikebana-Interessierte treffen pünktlich ein. Die Plätze sind besetzt. Wir freuen uns alle und sind gespannt was kommt.
Beim Spazierengehen durch den Garten hat Margot noch die letzten Pflanzen für ihre Gestecke geschnitten. Sie zeigen den Herbst in ihrer ganzen Pracht. Alles ist schon vorbereitet für Ihre Demonstration.
Margot hält zuerst einen Vortrag über die Geschichte des Ikebana vom religiösen Ursprung bis zum weltlichen Umgang mit dieser alten traditionellen Kunst bis zur Bildung verschiedener Schulen wie Ikenobo, Ohara und Sogetsu. Aufliegende Flyer informieren über die Geschichte der Ohara Schule und die Gründung ihrer Ohara Ikebana Schule Südbaden seit 1986. Ihre Ausbildung bis zur Lehrerin und Meisterin 1. Grades begann 1971 in Europa und wurde ab 1993 in Japan fortgesetzt.
Für ihre 5 Arrangements wählt sie typische Ohara Stilarten. Das Material wird jeweils von Frau Elena Raetz gereicht.
In Gerda-Mazzi Gefässen entsteht aus der Hana Isho Serie das Yosooi, die „Combined Form“ mit Callas und Maranta-Blättern. Als herbstliche Impression steckt sie dazu fruchtende Waldreben.
Die herrliche Landschaft in der Schale zeigt mit Strauchpaeonien, Blättern der Elfenblume (Epimedium), Bergenia, Miscanthusgräsern, die zum vorgelesenen Haiku passen, und eine Begonienblüte - die schönen Farben des Herbstes. Heika Free Style in einer Gallé ähnlich Glasvase. Das Material nimmt die Farben der ins Glas geschnittenen Ornamente auf: Perückenstrauch, gelb-grüne Spinnenchrysantheme und ausgefallene Gräser, die wie Regentropfen auf die Chrysanthemen fallen.
Ihr Lieblingsgesteck, das Rimpa. Es wird gestaltet nach der japanischen Malerei wie Fächer, Rollbilder oder Wandschirme. Im Herbst nimmt man natürlich Chrysanthemen in verschieden Farben, Kiefern und roten Ahorn. Zum Abschluss ein Bunjin-Heika in einer schönen Celando-Vase. Margot erklärt die chinesische Malerei. Diese Bilder wurden den Beamten für die Beförderungen während der Kaiserzeit überreicht. Gemäss dieser Malerei verwendet Margot auch die Paulownia wegen ihrer rasselnden Samenkapseln, Mädchenkiefer, Phalaenopsis Orchideen sowie Blätter und Wurzeln. Dieses Gesteck ist die Königin der Ohara-Schule.
Die Vorführung ist schon vorbei. Alle sind begeistert und machen sich heiter und besinnlich auf den Heimweg.
Dir Margot, herzlichen Dank für die schöne Stunde.
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