Ohara School of Ikebana Switzerland Chapter

Seminar vom 22.01.2011, Zürich – „Grössere Arrangement“

Aus allen Himmelsrichtungen kamen wir angefahren mit Zug und Auto und freuten uns auf einen schönen Workshop bei René. Mitnehmen sollten wir eine grosse Schale für eine Landschaft und eine grosse Vase, beide Arrangements sollten ausstellungswürdig werden. Also nahmen wir jeweils die grössten Gefässe, die wir zuhause besassen, mit. In der Schrennengasse angekommen - die einen ein bisschen gestresst und zu spät, weil nicht wissend, dass Zürich eher einer Maulwurfhöhle als einer Stadt mit normalen Strassen gleicht, warteten wir gespannt auf das Oeffnen des Vorhanges oder besser gesagt der Vorhänge. Wir staunten nicht schlecht, als wir das wunderschöne Material bestehend aus Kamelien, Heidelbeersträuchen, Weidenästen, Chrysanthemen und riesigen, mit Moos bedeckten Aesten, bewundern konnten. René teilte uns mit, dass er von einem Förster in einem aargauischen Märchenwald die Erlaubnis erhielt, alles was nicht niet- und nagelfest war, abzutragen, was sich René nicht zweimal sagen liess. Dafür musste er 3mal ins Aargauische fahren, und weil der Wald geschützt ist, musste er alles noch zu Fuss aus dem Wald herausschleppen! Danke herzlich für Deine Mühe, René!!
Nun zum Entstehen der Landschaft (René macht es uns vor)
Zuerst Setzen und Legen der moosbedeckten Aeste in einem Dreieck (für Grundgerüst) , dann die wunderschönen Kamelien in 3 verschiedenen Höhen stecken, ringsum in der Schale verteilt, einen Vordergrund schaffend, dann ganz wenig weisse Chrysanthemen verteilen, Schmücken mit den Heidelbeerästen und am Schluss hinten hohe Weidenäste in einem Bündel stecken, um Höhe zu gewinnen und vorne ganze frech ein paar abgebrochene Weidenäste über das Arrangement legen. Fertig ist die wunderschöne Landschaft! Nachdem unsere Schalen mit grosser Freude auch fertig entstanden waren, gönnten wir uns eine Mittagspause und wurden fürstlich mit selbstgemachter Gemüsesuppe von Theres Marty und Partybroten mit verschiedenen Zutaten gefüllt sowie einem exquisiten selbstgebackenen Kuchen und Mandarinen verwöhnt. Danke herzlich Theres für die liebevolle gastronomische Betreuung.
Nach dieser Stärkung holte René eine Riesenvase hinter dem Vorhang hervor und schon wieder staunten wir über die Grösse! Das Material für die Vase bestand aus Zierhasel, Palmwedel und Lilien.
Zwei grosse Zierhaseläste werden zusammengebunden und in die Vase gesetzt, dann kommen die Lilien und am Schluss, ganz frech, die Palmwedel wie hineingeworfen! Fertig ist die Vase!! Es sieht ganz toll aus. Jetzt ist es an uns, unser Glück zu versuchen. Zuerst verteilt René grosse Vasen für diejenigen, die keine mitgebracht hatten (Diese waren auch wieder hinter dem Vorhang versteckt). Dann beginnt das Sägen und Zusammennageln der Zierhaseläste bis das sogenannte Gerüst steht. Die Lilien geben uns nicht so viel zum Knacken, aber dann die Palmwedel, die das Arrangement aus dem Gewöhnlichen hervorheben sollte! Zum guten Schluss haben alle Teilnehmerinnen (16 an der Zahl) eine wunderschöne Vase geschafft. Glücklich und zufrieden danken wir René Mutti ganz herzlich für diesen wunderschönen Tag und machen uns wieder auf den Heimweg, in der Hoffnung, diesmal den richtigen Maulwurfgang zu finden, um aus dieser Stadt herauszukommen!
Im Namen aller dankbaren Teilnehmerinnen
Marlène Herzog
Fotos: Theres Marty

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