Wieder einmal kamen wir in den Genuss eines zweitägigen Seminars mit Prof. Satoshi Hirota in der Kartause Ittingen. Insgesamt trafen sich 23 Ohara Mitglieder, davon eines aus Bergamo und eines aus Milano.
Der Präsident René Mutti begrüsste den Meister und die Anwesenden, speziell auch die zwei Neumitglieder Mina Yamaguchi und Sabine Buser. Das Wetter präsentierte sich am Samstag von seiner besten Seite und Satoshi-san meinte in der Schweiz sei es doch sonst kalt und nicht mit Temperaturen über 30° wie in Japan. Der Sonntag war dann leicht kühler und gewitterhaft.
Die 1. Lektion am Samstag war ein Heika mit Celosia (Hahnenkamm), Cynara (Artischocken) und Gräsern. Da das Material ziemlich “gewichtig“ war, meinte der Professor am besten wäre das Heika im Upright Stil zu gestalten und so entschied er sich für einen Freestyle. Bevor wir uns an die Arbeit machten erklärte er die Regeln. Man solle nicht zu viele Gräser verwenden und überhaupt nur gerade so viel Material wie nötig benützen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant nahmen wir den zweiten Teil des Tages in Angriff. Die 2. Lektion hatte zum Thema Colour Scheme Moribana in einer runden Schale. Das Material war Coriylus (Haselstrauch), Dracaena, Achillea (Schafgarbe), Heliopsis und Astern. Colour Scheme Moribana kann entweder mit drei oder fünf Materialien gestaltet werden, bei mehr als fünf heisst es dann Multi Variety Moribana. Satoshi-san erläuterte auch zu diesem Arrangement die Regeln und korrigierte anschliessend unsere „Kunstwerke“.
Lektion 3 am Sonntag, ein Narabu-katachi (One row), mit Liatris, Tagetes, Aucuba und Tanacetum (kleine Margeriten). In Japan werden für diese Gestecke in der Regel die Hanamai Gefässe benutzt. Die Multisided Form wurde zwar abgeschafft, doch machen kann man sie immer noch. Lektion 4 am Sonntag war dem Thema Rimpa gewidmet. Dazu verwendeten wir Amaranthus (Fuchsschwanz), Acer (Ahorn), grüne und rosa Chrysanthemen sowie kleine gelbe. Rimpa kommt von der Malerei eines Bildes, es ist Impression und Interpretation. Das Material sollte dementsprechend ausgelesen werden. Die Fächerform ist die einfachste Form, man könnte aber auch nur auf einem Kenzan Äste stecken und leeren Raum lassen (Ma).
Ein lehrreiches Wochenende neigte sich nur allzu schnell dem Ende entgegen und mit vielen neuen Erkenntnissen verabschiedeten wir uns. Satoshi-san überreichte jedem Teilnehmenden eine Sichtmappe mit Lotusblättern und Blüten verziert.
Herzlichen Dank dem Vorstand der uns diese zwei wunderbaren Tage ermöglichte, den fleissigen Helferinnen und Helfern die alles tiptop organisiert hatten, das Blumenmaterial besorgt und zugeteilt und den Seminarraum vorbereitet .
Dank auch an Yumi Egli für die Übersetzung, sonst hätten wir das Meiste nicht mitbekommen.Fotos: Theres Marty Text: Bernadette Koch