Ohara School of Ikebana Switzerland Chapter

Seminar mit Prof. Satoshi Hirota im Kartäuser-Kloster Ittingen 14.-15. Januar 2023

Auf seiner Europa Tournee beehrte uns Prof Satoshi Hirota mit einem zweitägigen Seminar. 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon sechs aus Bergamo, zwei aus Milano, eines aus Deutschland und die restlichen aus der Schweiz folgten dem Aufruf des Vorstandes des Ohara-Switzerland Chapters.

Ein kleiner geschichtlicher Überblick über die Kartause Ittingen. Die ehemalige Klosteranlage liegt eingebettet in die malerische Thurlandschaft, in geringer Entfernung zu Frauenfeld und dem Bodensee. Rund 700 Jahre lebten hier Mönche, 300 Jahre die Augustiner und nach Auflösung des Klosters ab 1848 die Kartäuser. Im Jahr 1977 ging das Kloster in Privatbesitz über und wird von einer Stiftung betrieben. Die Kartause gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Bodenseeraums. Sie beherbergt auch ein Kunstmuseum mit kleinen und hochkarätigen Sammlungen. Auch der Rosen- und Kräutergarten lädt zum Flanieren ein (bei unserem Besuch funktionierte das leider nicht!) Die Kartause eignet sich hervorragend für Tagungen und Seminare und es finden auch immer wieder Konzerte statt.

Am ersten Seminartag, am Samstag, begrüsste der Präsident René Mutti den Meister und die Teilnehmenden. Die 1. Lektion war ein Hana Kanade mit dem Material Anigozanthos (Känguruhpfötchen), gelben Callas, gelbe kleine Chrysanthemen und als Grünzeug Pittosporum. Satoshi-san erklärte die Regeln ausführlich, worauf man speziell achten müsse und was der Unterschied zu Hana Mai sei. So machten wir uns an Arbeit und der Meister korrigierte die Gestecke. Bei einem köstlichen Mittagessen im Restaurant und vielen guten Gesprächen konnten wir uns auf den Nachmittag freuen.

Die 2. Lektion, ein Heika mit grünen Cocculus Blättern, Rosen und gelbem Limonium gestalteten wir in der Keisha-kei Form (Slanting). Wichtig sei die Natürlichkeit und die Linien zu zeigen. So ging ein lehrreicher erster Tag zu Ende und wir konnten wieder viele Erkenntnisse mitnehmen.

Die 3. Lektion am Sonntag; ein Rimpa. Dazu verwendeten wir blaue Iris, gelbe Ranunkeln, Kamelien, Xanadu Blätter und Weidenkätzchen. Satoshi-san sagte, dass in Japan Kamelien in der Regel nicht im Rimpa verwendet werden, doch in Europa und speziell im Winter muss eben mit dem hier erhältlichen Material gearbeitet werden. Beim Rimpa soll nicht zu viel Tiefe, sondern Fläche gezeigt werden, zuerst die Blumen stecken und dann den Rest. Auch nicht zu fest füllen, sondern zwischen den einzelnen Gruppen Raum lassen. Erlaubt sei auch vier Materialien zu verwenden falls drei zu wenig und fünf zu viel wären. Auch zu dieser Lektion erhielten wir wertvolle Tipps.

Die 4. Lektion, einen Bunjin in der Vase, gestalteten wir mit Weidenzweigen (Solix), Dracaena Drachenbaum und Satropha (Korallenblumen). Beim Bunjin nicht zu hoch, sondern eher kompakt arbeiten und den Vasenrand abdecken. Auch hier korrigierte der Meister ausführlich.

Nach dem Aufräumen verabschiedeten wir uns und nahmen viele Eindrücke mit nach Hause. Wir hoffen Prof. Satoshi Hirota beehre uns wieder einmal mit einem Besuch und Seminar.

Zum Schluss ein herzliches Dankeschön dem Vorstand der uns diese zwei wunderschönen Tage ermöglichte, den fleissigen Helferinnen und Helfern die den Seminarraum perfekt vorbereitet hatten, das Blumenmaterial besorgten und jedem zuteilten. Auch besonders danke den Übersetzerinnen Yumi Egli und Isabelle Vautravers.

Fotos: Theres Marty Text: Bernadette Koch

Zu den Bildern vom Samstag

Zu den Bildern vom Sonntag